Rückblick nach Vorne

Wenn der Jahreskreislauf sich schließt, aus dem Ende ein Anfang wird und ein neuer Funke aus der dunklen Weite hervorbricht, dann ist es einmal mehr ein Werden, das vom Vergehen getrieben, sein Ende im Ursprung findet, und sich dort wieder vereint.

Warum ist es für den Menschen so schwer zu akzeptieren, dass das Sein immer nur ein Augenblick, ein Vorbeiziehen ist?
Blicken wir doch nach Oben, dann finden wir diese Dynamik, diese Bewegung in den Sternen. Schauen wir in die Natur, dann zeigt sich das Schauspiel des Wandels in jedem Grashalm.

Die Zeit ist das Maß der Dinge, der Weg zeigt Richtung und Ziel, und das Sein ist Sinn und Aufgabe.
Was hat das Morgen für einen Wert, wenn das Heute verschwendet wird?

Fragen wir uns nicht wohin das Leben führt, denn es führt einfach immer nur weiter. Aus jung wird alt, aus klein wird groß, aus dunkel wird hell, der Tag wird zur Nacht, die Einatmung zur Ausatmung, der Wille zur Tat, der Gedanke zur Form.

Aus Wasser wird Erde, und der Wind trägt das Feuer in seinem Bauch. Das Eine bedingt das Andere. Aus der Einheit heraus hat sich die Dualität gebildet. Dort wo jetzt Zwei sind, entsteht immer auch ein Drittes. Das ist der Antrieb des Lebens, der Grund der Zellteilung.

So magst auch du Menschenkind dich fragen, was aus dir noch werden wird.
Dort wo der Baum einen neuen Zweig bildet, dort hat er bewusst eine Entscheidung getroffen. Und so müssen auch wir Menschenkinder unsere Entscheidung treffen und die Verantwortung dafür tragen.

Wir mögen so lange nach der einen Wahrheit suchen bis wir feststellen müssen, dass es unzählig viele davon gibt und jede ihre Berechtigung hat.

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6 Gedanken zu „Rückblick nach Vorne

  1. Liebe Magdalena,
    es ist so wahr, was du hier in so wundervollen Worten und so poetisch ausdrückst .
    Ja, warum tun wir Menschen uns so schwer diese Wahrheit zu begreifen und zu leben?
    Vielleicht fehlt uns die De-mut uns einzureihen in das Sein und den Kreislauf der Natur, von der wir ja ein Teil sind !?
    Wie gut ist es, wenn wir wieder das kindliche Staunen lernen über all die wunderbaren Geschehnisse des Lebens um uns herum und auch unseres eigenen Lebens .
    Lebendig sein : spüren, fühlen, sehen, hören – staunen!
    Herzlichen Dank für deine Worte liebe Magdalena,
    in Verbundenheit, Ursula

  2. Liebe Magdalena,

    Wieder mal so fein geschrieben und in beinahe poetischen Worten so schön auf den Punkt gebracht, was der natürliche Kreislauf von Werden und Vergehen ist. „Was hat das Morgen für einen Wert, wenn das Heute verschwendet wird.“ – wie wahr. Danke für dein Wirken und deine Arbeit!

    herzlichst, Alfred

  3. Alle guten, alten Philosophen sind tot und mir geht es auch schon so schlecht…..aber unsere Lena hält die heheren Gedanken und Worte noch in Ehren. Danke liebe Lena!

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