Von der wahren Naturschau

Ist es immer notwendig zu wissen, wofür diese oder jene Pflanze benutzt wird? Gilt unsere Aufmerksamkeit unseren „Mitbewohnern“ ,
den Pflanzen, immer nur dann, wenn wir etwas daraus machen können?
Ist es nicht oft so, dass man bei Kräuterwanderungen, im eigenen Garten, in Büchern und Pflanzenjournalen meistens der Frage nachgeht:
„wofür ich dieses oder jenes pflanzen kann?“

Wäre es nicht ein völlig anderer Ansatz, sich auf den Weg zu machen auf Wald und Flur, mit der Frage:
Pflanze, was kann ich für dich tun?“

Viel zu selbstverständlich pflücken, riechen, graben und schneiden wir an Ihnen. Sie dienen im Allgemeinen unserem Nutzen.
Diese Nutzbeziehung hat sicher auch ihren tragendenTeil. Wir hätten sonst wahrscheinlich keine „Mitbewohner“ mehr auf unserer Erde, würden wir sie nicht so essenziell zum Leben benötigen.

Doch selbst der ernergetisch, feinstofflich arbeitende Mensch, nimmt doch allermeist die Energie seines Pflanzenfreundes auf. Aber was,
was geben wir denn eigentlich von uns dafür?!

Ich rede nicht alleine von einem fairen „Handel“, ich spreche von direkter Dankbarkeit und Anerkennung.

In alten Traditionen wurde oft Wasser an Ort und Stelle gegossen, Räucherwerk gezündet, Tabak verstreut oder, wenn nichts dergleichen zur Hand war, dann griff man in seine Haare und ließ davon ein zwei Willige als Geschenk zurück. Ein Gastgeschenk für einen großzügigen Gastgeber.

Ich gehe gerne ganz bewußt durch meinen Garten, eine Art Lustwandeln, wo ich meine ungeteilte Aufmerksamkeit gezielt dem Pflanzenkind, welches mir begegnet, widme. Meine Sinne, mein Herz, ganz dem Gegenüber geöffnet, „höre“ ich einfach zu.  Wundere und bewundere die individuelle Schöpfung vor mir, und betrachte jedes Detail.
Ich schenke Aufmerksamkeit!

Wir sollten nie vergessen, dass es die Aufmerksamkeit  und unsere Gedanken sind, die das Außen nähren und gestalten.

Artensterben ist unter anderem  die Antwort auf das „Vergessen“, auf Ignoranz, auf das nicht mehr wahrnehmen.

Aus den Augen, aus dem Sinn –  aus der Welt.

Dinge die ich nicht mehr sehen kann, existieren nicht mehr für mich. Im Großen zeigt sich das in der zunehmenden Verarmung unserer Wildflora.

Es mag viele Gründe für Vielfalt und Schönheit unserer Pflanzenkinder geben, aber im Wesentlichen wollen auch Sie von anderen erkannt, geehrt und geschätzt werden.

Das gehen in die Natur, ist ein bewußtes Tun, wo ich dem was mir begegnet „zuhöre“, damit auch ich den Sinn des Daseins verstehen lerne.

Mein einziger Begleiter auf solchen Spaziergängen ist oftmals eine Fotokamera, um diese unlgaublichen, einzigartigen Einblicke aufzuzeigen.

Die Pflanzenkinder:

Warum kann ich nicht einfach nur sein? Warum nimmst du mich nicht so wie ich bin?
Warum muss ich immer in deinen Augen für oder gegen etwas „gut“ sein, um deine Aufmerksamkeit zu verdienen?

Ich bin viel mehr als grobstoffliche Nahrung und Medizin für deinen Körper. Du kannst aus mir nicht nur Tee, Tinkturen, Salben oder Suppen machen. Ich könnte, wenn du mich nur lassen würdest, dein Freund sein.
Setze dich einen Moment zu mir, sprich mit mir, und vor allen Dingen, höre mir auch zu was ich zu erzählen habe.
Schenke du mir deine Aufmerksamkeit, schau mir ins Antlitz, und ich schenke dir dafür meine ganze Schönheit, die sich in deinem Herzen und deinen Augen widerspiegeln wird.

Dein Erkennen, schenkt mir dieses Dasein!

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2 Gedanken zu „Von der wahren Naturschau

  1. „Pflanze, was kann ich für Dich tun“ ist schon eine berührende Frage und macht etwas mit mir.
    Ein herzliches Danke liebe Magdalena für Deine inspirierenden philosophischen Wurzelblume – Texte. Mich fasziniert, wo diese Wegbegleiter überall wurzeln, sich zeigen und wie genügsam sie sind. Vieles Bereicherndes kann ich immer wieder von meinen Spaziergängen durch die Stadt und den Wald erfahren. Und so bin ich durch Deine Impulse noch bewusster und aufmerksamer unterwegs und offen für diese Schönheiten.
    Ich freue mich jedes Mal über Deine intensiv wirkenden Fotos und Texte liebe Magdalena.
    Alles Liebe Irene

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